Eine Erkundungstrip zwischen dem historischen Erbe, buntem Markttreiben und dem grauenhaften Vermächtnis der roten Khmer.
Wir kamen nach Phnom Penh als gerade die Feierlichkeiten zum kambodschanischen neuen Jahr voll im Gang waren.
Das machte sich in Phnom Penh und im Rest des Landes durch erhöhte Preise bemerkbar. Sowohl der Bustransport, Taxifahrten und die Wäscherei ums Eck verlangten einen saftigen Preisaufschlag. Nur die Hotellerie schien davon nicht betroffen zu sein. War auch logisch. Zum Neujahrsfest fahren viele Kambodschaner nach Hause, um im Kreise ihrer Familie zu feiern.
Das kambodschanische Neujahr, ein ausgelassenes Fest?
Da viele Pendler aus Phnom Penh das Neujahrsfest im Kreise ihrer Familie am Land feiern wollen, war es schwierig, einen Platz in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bekommen, aber die Hotels waren fast leer. Sonst war von Feierlichkeiten nicht viel zu bemerken. Keine ausgelassene Feststimmung, keine Transparente, Papiergelanden oder Konfettis. Nichts
Stadt im Aufschwung
Phnom Penh war anders, als die Städte und Orte die wir bis dato in Kambodscha gesehen hatten. Vom dörflichen Charakter war, im Gegensatz zu Battambang, nichts mehr zu spüren. Phnom Penh ist eine aufstrebende Großstadt und viele Baustellen zeugen vom wirtschaftlichen Aufschwung in dem bitterarmen Land.

Wolkenkratzer prägen das Stadtbild rund um das Altstadtzentrum. Die Stadt eifert seinem großen Vorbild Bangkok nach. Viele Bauten aus kolonialer Zeit sind schon stark verfallen, einige wurden bereits abgerissen, andere dafür liebevoll restauriert. Willst du noch etwas vom alten Phnom Penh sehen, dann musst du dich beeilen. Wenn sie in diesem Tempo weiterbauen, wird die Stadt ihr Bild schnell verändern.
Wolkenkratzer als Boutique Hotel
Wir bezogen Quartier im 16. Stock des Emam Sim Boutique Hotels. Ja auch das gibt es, ein Boutique Hotel in einem Wolkenkratzer. Es lag außerhalb des historischen Zentrums, und bot vom Rooftop-Pool eine fantastische Aussicht über die Stadt. Zu Fuß brauchst du von hier 10 Minuten in die Altstadt.

Bei unserem zweiten Besuch in der Stadt wählten wir das näher am Zentrum gelegene Teahouse Asian Urban Hotel. Das liebevoll eingerichtete, sehr gut geführte Hotel hat ein Top Preis Leistungsverhältnis und ganz wichtig: einen Pool gleich neben der Bar
Wir planten ein paar Tage in Phnom Penh zu bleiben. Mich reizten vor allem die Schauplätze und Geschichten, die mit der jüngeren Vergangenheit des Landes zu tun hatten.
Hier geht es zum Bericht:
– Die Terrorjahre der Roten Khmer
– Foltergefängnisse S-21
– Killing Fields
Neben den erschütternden Zeugnissen der jüngeren Geschichte wollen wir noch die anderen Gesichter der Stadt kennen lernen, die nicht mit Krieg und Terror zu tun hatten.
Die meisten Sehenswürdigkeiten in Zentrum kannst du gut zu Fuß erkunde. Sollte es zu heiß sein oder du einfach keine Lust haben, nimm ein Taxi, für $1 – $2,– kommst du in der Altstadt überall hin.
Sisowath Quay
Diese Promenade am Tonle Sap Fluss führt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei und lädt zum gemütlichen Spaziergang ein.
Einige Essens- und Getränkestände sorgen für Erfrischung. Vor allem abends wuselt es an der Promenade, wenn viele in die nahe gelegenen Bars und Restaurants strömen.
An der Bootsanlegestelle können Fahrten auf dem Tonle Sap oder dem Mekong gebucht werden. Eine solche Bootsfahrt ist sehr empfehlenswert. Vom Fluss kriegt man eine andere Perspektive auf die expandierende Stadt.
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Königspalast und Silber-Pagode
Der 1866 errichtete Königspalast gehört zum Pflichtprogramm in Phnom Penh. Viele Reisebusse fahren den Palast an und man sollte schon zeitig vor Ort sein, um ihn halbwegs ungestört besichtigen zu können.

Der Palast wurde von den Franzosen errichtet, um den damaligen König Norodom den Umzug in die neue Hauptstadt und Sitz der Kolonialregierung schmackhaft zu machen. Der Bau ist ein architektonischer Mix aus kolonialer und traditioneller Khmer Architektur.
Die Silber-Pagode ist eine Art „Ramschkammer“ des Königs, wo allerlei Geschenke gehortet und eine große goldene Buddhastatue ausgestellt ist. Fotografieren ist hier übrigens verboten.


Beim Verlassen der Anlage kommt man noch an einem traditionellen Stelzenhaus vorbei, das auch innen besichtigt werden kann.
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Phnom Penh Nachtmarkt
Am Nachtmarkt gibt es neben den üblichen Markenfakes viele günstige Essenstände. Auf kleinen Plastikstühlen oder auf ausgelegten Matten kannst du hier dein Abendessen genießen.
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Abstecher nach Kampong Cham
Von Phnom Penh wollten wir eigentlich in Etappen mit dem Bus nach Laos fahren. Unser erster Stopp führte uns nach Kampong Cham, die drittgrößte Stadt Kambodschas. Man erreicht Kampong Cham mit dem Bus, der vom Central Market in Phnom Penh abfährt. 3 Stunden dauerte die Fahrt in die verschlafene Provinzstadt. Ähnlich wie Battambang hatte auch Kampong Cham eher dörflichen Charakter.
Sehenswürdigkeiten um Kampong Cham. Wir liehen uns einen Roller und fuhren auf die nahe gelegene Insel Koh Pen. Dabei kamen wir an der Bamboo Bridge vorbei. Diese Bambusbrücke verbindet die Insel Koh Pen mit Kampong Cham. Die Brücke wird angeblich jedes Jahr während der Regenzeit von den Fluten des Mekong zerstört und danach wieder neu aufgebaut. Früher konntest du auf ihr mit dem Motorrad den Fluss queren. Heute ist es eine mautpflichtige Fußgängerbrücke. Eintritt $ 1,-
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Auf Koh Pen kannst du Einblick ins Landleben nehmen. Auch Koh Pen profitiert vom steigenden Wohlstand. Die Straßen der hauptsächlich landwirtschaflich genutzten Insel sind großteils befestigt. Du fährst an vielen typischen Stelzenhäusern vorbei und kannst ein paar gut renovierte Tempel besichtigen.
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Doch noch das Neujahrsfest
Bei der Rückfahrt in die Stadt mussten wir immer wieder Wasserattacken ausweichen. Es war noch immer kambodschanisches Neujahrsfest bei dem es Brauch war, sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen. Kinder mit überdimensionalen Wasserpistolen nahmen uns ins Visier. Auch Pickup Trucks mit Wasserfässern auf der Ladefläche waren gefährliche Wasserschleudern.
Mit ein wenig Glück und viel Aufmerksamkeit schafften wir es, halbwegs trocken ins Hotel zu kommen. In der Hotellobby waren Wasserspuren von Touristen erkennbar, die nicht so glimpflich davongekommen sind wie wir.
Planänderung
Als wir uns um die Weiterfahrt nach Laos kümmern wollten, mussten wir eine böse Überraschung erleben. Es gab außerhalb der Hauptsaison keine direkte Busverbindung nach Laos. Damit hatten wir nicht gerechnet. Dumm gelaufen, war aber nicht zu ändern. Unseren ursprünglichen Plan entlang des Mekong nach Laos einzureisen mussten wir aufgegeben. Stattdessen kehrten wir nach Phnom Penh zurück und reisten von dort mit dem Flugzeug nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos.
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