Ein Erfahrungsbericht mit vielen Insidertipps für deinen Aufenthalt in Medellin.

Medellin, einst die gefährlichste Stadt der Welt mit über 6.000 Mordopfern pro Jahr. Hauptquartier des berüchtigten Drogenbosses Pablo Escobar, der sein gewaltiges Kokainimperium von Medellin aus verwaltete und ein Heer von Toten in der Millionenstadt hinterließ, sein blutiges Vermächtnis beschäftigt die Stadt noch heute. Es ging überhaupt sehr blutig zu, in der idyllisch gelegenen Stadt. Vor wenigen Jahren lieferte sich hier die Armee mit Paramilitärs und der FARC noch erbitterte, blutige Straßenkämpfe, die ebenfalls unzählige Menschenleben forderten.

In genau dieser Stadt möchte ich in den nächsten 5 Wochen Spanisch lernen um mich für meinen weiteren Aufenthalt in Südamerika sprachlich vorzubereiten. Ein bisschen mulmig ist mir angesichts der gewalttätigen Geschichte der Stadt schon zumute. Aber meine Ängste sind unbegründet, die Stadt hat sich gewandelt und ist zumindest für Touristen und gewöhnliche Bürger nicht mehr gefährlich, wenn man sich an gewisse Regeln hält. (Gewisse Viertel gänzlich meiden, nicht mit dem teuren Smartphone hantieren, Kameras nicht offen zur Schau stellen).

El Poblado

Der beliebteste Teil der Stadt ist für Urlauber das Ausgehviertel El Poblado. Touristen und Expats bevölkern den Nobelbezirk und die meisten Sprachschulen sind hier angesiedelt. Es gibt jede Menge Restaurants in allen Preislagen, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein reges Nachtleben.

Medellin - von der Drogenhölle zur hippen Boomtown
Medellin

Hablas Espaniol

Ohne Spanischkenntnisse ist Südamerika zwar auch zu bereisen, es vereinfacht aber vieles, wenn man zumindest die wichtigsten Begriffe auf Spanisch kann. Selbst in guten Hotels und auf Flughäfen ist nicht immer Englisch sprechendes Personal anzutreffen.

Ich habe mich nach einigen Recherchen im Netz und Empfehlungen von Mitreisenden für den Anbieter Total Spanish entschieden. Die eher kleine Sprachschule war mir sympathisch wegen seiner flexiblen Angebote. Es werden auch fast täglich und manchmal am Wochenende außerschulische Aktivitäten angeboten, manche kostenlos, meist aber gegen einen kleinen Unkostenbeitrag. Eigentlich wollte ich die erste Woche meines Aufenthaltes nutzen, um mich in Medellin zu akklimatisieren, ich hatte ja Zeit. Ein wenig die Stadt kennen lernen, den Jetlag verdauen und die darauffolgende Woche mit dem Kurs beginnen. So der Plan. Aber wie so oft, kommt es anders als geplant. Ich schaue kurz für den Einstufungstest in der Schule vorbei und 5 Minuten später drücke ich gemeinsam im Klassenraum mit zwei finnischen Mitschülern und absolviere meine ersten Spanischstunden. Komisches Gefühl nach so langer Zeit wieder die Schulbank zu drücken. Aber diesmal ist es anders, keine Prüfungsangst und Stress mit Lehrern. Nur der pure Wunsch mich auf Spanisch zu verständigen und der relativ kurze Zeitraum von 5 Wochen sind mein Antrieb und erzeugen etwas Druck. Meine zwei Mitstreiter sind, wie soll es anders sein, um einiges jünger als ich und vom sprachlichen Niveau her schon deutlich weiter. Aber was soll´s, da muss Mann mit Ende 40 durch. Ich liebe ja die harte Schule, denke ich, da lernt man am meisten.

Aber nach fast 24 Stunden Anreise ohne Schlaf, mit zweimal umsteigen, wobei ich jedesmal das Gepäck wieder neu einchecken musste, war ich ziemlich erledigt. Die letzte Nacht konnte ich auch gerade einmal 4 Stunden schlafen, bevor mich der Straßenlärm aus dem Bett geholt hat. Die besten Voraussetzungen also, um schnell mal eine neue Sprache zu lernen. Schlafentzug und Jetlag. Am Ende dieses Tages bin ich komplett geschlaucht und muss einsehen, dass mir das Tempo im Unterricht doch zu hoch ist, deshalb steige komplett auf Privatstunden um. Ich fühlte mich gleich wohler, ich muss keine 4 Stunden Druckbetankung über mich ergehen lassen, sondern komme mit 2 Stunden am Tag aus, manchmal auch vier Stunden, dafür voll auf mein persönliches (noch niedriges) Sprachniveau abgestimmt.

Communa 13

Am Nachmittag nehme ich an einer geführten Tour durch den ehemals berüchtigten Bezirk namens Comuna 13 teil. Mit 2 Mitschülern, der deutschen Lehrerin Angelika (Hurra, ist älter als ich) und dem Amerikaner Andy fahren wir mit der Metro bis zur Station San Javier. Unter Anleitung unserer Sprachlehrerin Elizabeth erkunden wir den ehemaligen Problembezirk. Sie selbst ist hier aufgewachsen und erzählt uns bildhaft, was sich vor nicht allzu langer Zeit hier abgespielt hat. Da sie uns den Großteil der Geschichte auf Spanisch erklärt, steige ich nach den ersten Sätzen geistig aus, bekomme aber das wichtigste mit. Die Gegend war vor neun Jahren heiß umkämpft und galt nicht nur als der gefährlichste Ort Kolumbiens, sondern der ganzen Welt.

Comuna 13
Communa 13

Zuerst benutzen wir eine Seilbahn, welche die armen, ehemals abgelegenen Gebiete an den Hängen, mit der Stadt verbindet. Wir machen eine Rundfahrt und genießen den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. Medellin liegt in einem rechteckig ausgebildeten Tal. Unzählige backsteinfarbene niedrige Häusschen säumen die Hänge am Stadtrand und viele stolz in dem Himmel ragende Wohntürme prägen das Bild der Stadt. Die Metropole hat sich vom Tal auf die umliegenden Hänge ausgebreitet, ohne dabei alles zu verschlingen. Du siehst sehr viele Grünflächen in Form von kleinen Parks und Alleen, die das Stadtbild positiv auflockern.

Communa 13 am Ende der Escalatores
Communa 13

Danach geht es mit dem Bus zu den einzigartigen Rolltreppen, Escaladores genannt. Die Straßen zur und um die Rolltreppe sind ein Touristenhotspot. Straßenstände mit Souvenirs und köstlichen, lokalen Spezialitäten, wie gefüllten Empanadas, Arepas, gegrillten Maiskolben, Fruchtsäften und Fleischspießen prägen das Straßenbild. Wenn du nur leicht hungrig bist, hast du keine Chance an diesen Ständen vorbeizukommen ohne etwas zu kaufen.

Rolltreppe in Comuna 13
Rolltreppe in Communa 13

Graffitis oder Streetart

Die Hauptattraktion des Viertels sind neben der Rolltreppe die bunten Graffitis (richtigerweise Street Art genannt) an den Häusermauern. Diese sind nicht nur irgendwelche Schmierereien, nein, es sind mit Zustimmung der jeweiligen Hauseigentümer entstandene, ausdrucksstarke Kunstwerke. Sie berichten bildhaft von der tragischen Vergangenheit des Viertels, der Zeit der blutigen Drogenkriege. Dabei fällt immer wieder ein Name: Pablo Escobar. Er hat das Land geprägt wie kein zweiter und seine tödlichen Spuren sind bis heute im Gedächtnis der Stadt erhalten, die Wunden noch immer nicht gänzlich verheilt, bestenfalls grob vernarbt.

Medellin - von der Drogenhölle zur hippen Boomtown

Rolltreppen und Massengräber

Mehrere Freiluftrolltreppen führen eine Hügelflanke hinauf, zusammengenommen entspricht die damit zurückgelegte Höhendifferenz einem 28- stöckigen Hochhaus. Elizabeth deutet auf eine Talflanke in der Nähe, die aussieht wie ein Tagbaubergwerk. Dieses vermeintliche Bergwerk entpuppt sich in seiner Erklärung als Massengrab. Unzählige Tote, Opfer des Drogenkrieges wurden dort still und heimlich verscharrt. Man ist immer noch damit beschäftigt Leichen auszugraben und zu identifizieren, damit die Hinterbliebenen Gewissheit haben, was mit ihren verschwundenen Angehörigen passiert ist, und um sie endlich beerdigen können.

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Die Grauen der Vergangenheit bestimmen heute nicht mehr den Alltag der Bevölkerung. Die Lebensfreude der Menschen, die soviel Schrecken erleben mussten, ist bewundernswert und ansteckend. Straßenmusiker und Tänzer beleben die Straße, stampfende Rhythmen begleiten uns am Weg über die Rolltreppe hinauf zum Aussichtspunkt. Die Aussicht vom Ende der Rolltreppe auf die darunterliegende Stadt am späten Nachmittag ist atemberaubend.

Pablo Escobar

Zu Pablo Escobars Zeiten gab es 6000 Tote pro Jahr in Medellin. Heute sind es „gerade einmal 500“. Das entspricht einem Rückgang von 90 %. Sein Grab und sein Wohnhaus sind heute Pilgerstätte seiner Anhänger und Touristenattraktionen. Die Stadt überlegte schon das Wohnhaus, welches Pablo in den 80ern bewohnte abzureißen und einen Park zum Gedenken an die Opfer Escobars zu errichten.

Boteros Bild vom erschossenen Pablo Escobar
Boteros Bild vom erschossenen Pablo Escobar

Seit 2004 wurde die Umwandlung Medellins durch den damaligen Bürgermeister Alonso Salazar eingeleitet. Damit einhergehend verbesserte sich spürbar die Lebensqualität für ihre Bewohner. Siehe Bau der Metrolinie weiter unten.

Friedensvertrag mit der FARC

2016 unterzeichnete der damalige Präsident Juan Manuel Santos den Friedensvertrag mit der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Volksarmee), wofür er den Friedensnobelpreis bekam. Doch der Weg zum Frieden war steinig, in einem Referendum hat sich die Mehrheit überraschenderweise gegen den Friedensvertrag entschieden. Es kam zu Protesten in den Städten. Die Leute wollten keinen Krieg mehr. Santos entschied trotz negativen Volksbescheids das Friedensabkommen umzusetzen. Das Land atmete auf und die Stimmung entspannte sich sichtlich. Wurde es Santos gedankt? Von wegen, am Ende seiner Amtszeit hatte er extrem schlechte Beliebtheitswerte.

Jüngste Nachrichten deuten darauf hin, dass eine Splittergruppe der FARC den bewaffneten Kampf wieder aufgenommen hat. Der Frieden ist also brüchig und die kommenden Jahre werden zeigen, welchen Weg das Land einschlagen wird.

Drogen und Medellin

Auf einer Party unterhalte ich mich mit einem Expad aus den USA, irgendwann kommt das Gespräch auf Drogen. Er zückt auf einmal sein Handy und zeigt mir eine Liste, die er regelmäßig aktualisiert über WhatsApp erhält. Diese Liste sieht aus wie ein Wunschzettel eines Junkies, denn darauf findet man alphabetisch aufgelistet alle Narkotika die es auf der Welt zu geben scheint. Von Ampehtaminen, natürlich Kokain, Heroin bis hin unzähligen Substanzen, von denen ich noch nie gehört habe, reicht die Auswahl. Die Bestellung erfolgt ebenfalls über WhatsApp, Lieferung ist frei Haus. Der Vorgang erinnert an die Bestellung einer Pizza. Schöne neue Welt, die Digitalisierung ist im Drogengeschäft angekommen.

Drogenkriminalität

Wie ich erfahren sollte, ist die offene Gewalt und Drogenkriminalität nur scheinbar aus der Stadt verschwunden. Die neuen Banden arbeiten diskreter als Pablo Escobar und Co. seinerzeit, haben sich anscheinend mit der Polizei und mit Politikern arrangiert,Korruption ist ein großes Thema. Auch gemordet wird weiterhin, in gewissen Kreisen und Vierteln, nur nicht mehr so offensichtlich wie früher. Touristen und gewöhnliche Bürger werden nicht behelligt. Ich finde es beunruhigend, dass sich die Drogenkriminalität nicht in den Griff kriegen lässt. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Kolumbien erzeugt heute mehr Kokain als jemals zuvor. Wichtige Absatzmärkte sind die USA, Europa und Australien. Solange Nachfrage besteht, wird sich wenig ändern, in Kolumbien, und überall auf der Welt, wo Drogen produziert werden.

Umzug nach Downtown:

Nachdem mein Mitschüler Andy abreist, kann ich sein Zimmer in seinem WG ähnlichen Apartment übernehmen. Es ist billiger als meine letzte Wohnung und die Schule ist auch nur 5 Minuten entfernt. In meiner geräumigen Unterkunft wohnen noch ein deutscher Aus-/Umsteiger, ein Ecuadorianischer Goldhändler sowie ein Amerikanischer Bankmitarbeiter.

Zum Einstand bringe ich, eine Flasche Rum mit. Nach ein paar Stunden bleibt nur ein kläglicher Rest in der Flasche zurück. Der nächste Morgen ist hart, Gott sei Dank ist es ein Sonntag. Spanischunterricht mit Brummschädel, das hätte mir noch gefehlt. Künftig halte ich mich zurück, eigentlich soll ich ja Spanisch lernen.

Eis kaufen mal anders

Am nächsten Tag spaziere ich durch das lebhafte Poblado und bekomme Gusto auf etwas Süßes. Die Geschäfte habe alle offene Ladentüren und in einer Zeile entdecke ich eine Eistruhe. Ich suche mir ein Eis aus und gehe an die Theke, um zu zahlen. Dabei werde ich stutzig. Ich habe ja schon oft Eis gekauft, überall auf der Welt. Meistens befinden sich so Eistruhen in Lebensmittelgeschäften, kleinen Greißlern, Gaststätten oder Souvenirläden. Aber in einem Sexshop hab ich bisher noch nie eines gekauft. Es hätte gerade noch gefehlt, dass mich die Verkäuferin gefragt hätte, ob ich nicht noch einen der farbenfrohen Dildos aus den hinteren Regalen dazu haben möchte. Belustigt verlasse ich den Laden, nicht ohne vorher zu überprüfen, ob der gewünschte Eislutscher keine anstößige Form hat, immerhin ist Kolumbien ja ein tiefreligiöses, katholisch geprägtes Land.

Die Metro: ein Wichtiger Baustein zum sozialen Frieden in der Stadt

Die Metro in Medellin ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur dass sie immer noch die einzige ihrer Art in ganz Kolumbien ist, sie sieht auch noch so aus, als ob sie gerade erst gebaut worden wäre. Und dabei gibt es sie schon seit annähernd 25 Jahren. Sie wurde zu einer Zeit errichtet, in der noch offene Gewalt und Drogenkriege in der Stadt wüteten.Die Bahn ist für ihre Einwohner fast schon heilig, was daran liegt, dass die Einwohner Medellins genau wissen, was ihnen die Metro gebracht hat. Bevor es dieses öffentliche Verkehrsmittel gab, waren die armen Bezirke, die an den Hängen der Stadt gelegen sind, isoliert vom Zentrum Medellins. Mehr als 3 Stunden benötigte man durch die engen, vom dichten Autoverkehr verstopften Gassen bis man im Stadtzentrum angelangt war. Um dort zu arbeiten benötigte man für die An- und Abreise insgesamt 6 Stunden. Deshalb konnten viele ihre Viertel nicht täglich verlassen und waren auf das spärliche Arbeitsplatzangebot in ihrem Wohnbezirk angewiesen. Der Drogenhandel oder eine sonstige kriminelle Beschäftigungen waren oft die einzige Möglichkeit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die damalige Stadtregierung hat das erkannt und begann in den Wirren von Drogen und Gewalt mit dem Ausbau der Metro. Daneben wurde auch viel in Bildungseinrichtungen investiert. Insgesamt 6 Universitäten befinden sich heute allein in Medellin. Außerdem wurden Bibliotheken, Kindergärten und Schulen in den ärmsten Bezirken der Stadt errichtet. Die Auswirkungen dieser weitsichtigen Politik machen sich heute positiv bemerkbar. Das Bildungsniveau ist hoch, die Mordrate der einst gefährlichsten Stadt der Welt ist um 90 % gesunken. Die Stadt ist vom Wall Street Journal im Jahre 2012 sogar zur innovativsten Stadt der Welt ernannt worden. Und begonnen hat alles mit dem Bau der Metro. 3 Hauptlinien und einige mit der Metro verbundenen Seilbahnen erschließen heute die Stadt.

Ausflug zum Penon de Guatape

Am Wochenende habe ich schulfrei, Hurra! Die Zeit möchte ich nutzen, um die nähere Umgebung von Medellin kennenzulernen, endlich einmal wieder aus der Stadt rauszukommen. Ich erkundige mich in meiner Spanischschule, wo ich am besten eine Tour buchen kann, und welche Überraschung, sie erledigen das gleich für mich. Perfekt.

Penon de Guatape
Penon de Guatape

Die Ganztagestour mit beginnt um 7 Uhr morgens im Parco Poblado. Zuerst geht es mit dem Bus in einen kleinen Ort, um das unverfälschte, nicht touristische Kolumbien zu präsentieren. Unser Führer Jesus (ein häufig vorkommender Namen in Lateinamerika), führte uns durch den Ort, und nach einer halben Stunde sind wir durch. Ja, war ganz nett aber auch nicht mehr. Danach geht es zum berühmten Felsen, dem Penon de Guatape. Über 700 Stufen musst du dir diesen Monolithen erst mühsam erarbeiten. Enge Stufen führen auf die 200 Meter höher gelegene Aussichtsplattform. Oben angelangt hast du einen wunderschönen Rundblick über die Gegend mit dem riesigen Stausee.

Medellin - von der Drogenhölle zur hippen Boomtown

Nach dem Abstieg geht es zum Mittagessen und danach folgt ein Rundgang durch die kunterbunte Stadt. Guatape wurde nach der Errichtung des Stausees, und der damit einhergehenden Flutung der alten Stadt, neu erbaut. Der Staat stellte als Entschädigung die Mittel zur Verfügung. Da die großteils bäuerlichen Bewohner mit dem Stausee aber nicht nur ihre Häuser sondern auch den Großteil ihrer Felder verloren, mussten neue Einkommensquellen erschlossen werden. Die Gemeinde beschloss, in Zukunft auf den aufstrebenden Tourismus im Land zu setzen, und als Ergänzung zum nahe gelegenen Felsen, ihre Stadt zu einem kunterbunten Schmuckkästchen umzubauen. Die Einwohner verpflichteten sich ihre Häuser farbenfroh zu gestalten, und siehe da, die Rechnung ging auf. Busladungen voller Touristen landen jeden Tag in der beschaulichen Innenstadt und erhalten mit ihren Ausgaben für Speis und Trank sowie diverse Souvenirs die Gemeinde am Leben.

Guatape
Guatape

Die Tour ist grundsätzlich empfehlenswert, da du einfach nur zu buchen, dich in den Bus setzen brauchst und zusätzlich jede Menge Informationen über die Stadt und den Felsen bekommst. Das Ganze sogar zweisprachig, sowohl auf Spanisch als auch in Englisch. Ich persönlich würde das nächste Mal auf eigene Faust anreisen. Das Programm war mir zu dicht und ich hätte gerne mehr Zeit bei der Besichtigung der Stadt gehabt.

Die nächsten Wochen verbringe ich mit Spanischunterricht und nutze meine freie Zeit zur Erkundung der Stadt. Entweder im Rahmen der von der Schule angebotenen Aktivitäten oder auf eigene Faust. Empfehlenswert sind die Free Walking Touren, die im Netz angeboten werden. Alle Guides, die ich dabei erleben durfte, konnten (in gutem Englisch) anschaulich die Geschichte der Stadt präsentieren. Und du erfährst dabei viel über die aktuelle politische und gesellschaftliche Stimmung im Land.

Anbei meine Empfehlungen und Tipps für deinen Medellin Aufenthalt:

Unterkünfte in Medellin

Die meisten Touristen buchen sich ihre Unterkünfte in Poblado. Du hast dort die beste touristischen Infrastruktur, gute Restaurants, viele Hostels und Hotels in allen Preislagen. Dank Metro oder Taxi bist du schnell im Zentrum und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Medellin.

Noch etwas günstiger und ruhiger magst kannst du in dem Wohnviertel Laureles oder dem an der Stadtgrenze gelegenen Envigado fündig werden.

Auch hier findest du dein passendes Quartier für Medellin

Spanisch lernen

Ohne Spanischkenntnisse ist Südamerika zwar auch zu bereisen, es vereinfacht aber vieles, wenn man zumindest die wichtigsten Begriffe auf Spanisch kann. Selbst in guten Hotels und auf Flughäfen ist nicht immer Englisch sprechendes Personal anzutreffen.

Viele nutzen einen kurzen oder bisweilen längeren Aufenthalt in der entspannten Stadt, um ihre Spanischkenntnisse aufzupolieren oder die Sprache neu zu lernen. Als positiven Nebeneffekt lernst du dabei Menschen aus aller Welt kennen und kannst in der Stadt deinen neuen Erkenntnisse gleich in die Praxis umsetzen.

Folgende Schulen kann ich empfehlen (kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Total Spanisch

Ich habe mich nach einigen Recherchen im Netz und Empfehlungen von Mitreisenden für den Anbieter Total Spanish entschieden. Die eher kleine Sprachschule war mir sympathisch wegen seiner flexiblen Angebote. Die Kurskosten 657.000,– COP (ca. 170,- €) pro Woche (inklusive 2 Privatstunden) sind sehr fair. Es werden auch fast täglich und manchmal am Wochenende außerschulische Aktivitäten angeboten, manche kostenlos, meist aber gegen einen kleinen Unkostenbeitrag.

Toucan Spanisch

Diese große Sprachschule im Herzen Poblados ist etwas teurer bietet aber ein großes kostenloses Rahmenprogramm und veranstaltet selbst regelmäßige Treffen mit Einheimischen, um deine Sprachkenntnisse in der Praxis erproben zu können. Habe ich selbst nicht besucht, aber viel gutes gehört. Weitere Infos findest du hier.

Tejo spielen:

Dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, explosive Spiel, solltest du unbedingt ausprobieren, wenn du in Medellin bist. Bei diesem Boccia ähnlichem Zeitvertreib werden Bronzegewichte aus einiger Entfernung in eine mit feuchtem Lehm gefüllte Kiste geworfen. In der Mitte dieser Kiste befinden sich kleine Papierheftchen mit Sprengstoff, die, wenn du richtig zielst, beim Aufprall der Gewichte mit lautem Getöse explodieren. Vorsicht: Suchtpotential

Tejo in Medellin – The Most Explosive Tour in Medellin

Fußballmatch ansehen

Besucht unbedingt ein Fußballspiel. Ich habe mir das Stadtderby zwischen Atlético Nacional Vs Independiente Medellín angesehen. Dieses Zusammentreffen der beiden Vereine findet ungefähr alle 14 Tage statt. Trotz dieser Häufigkeit sind die Stadien immer randvoll und die Stimmung bei diesen Spielen ist beeindruckend. So eine Begeisterung können sich unsere heimischen Vereine nur wünschen. Die eindeutig dominantere Mannschaft war Atlético National. Die meisten Fans kamen in den grünen Vereinsfarben ins Stadion. Sie haben dann die Partie auch gewonnen, mit 5:2. Welch ein Torrausch, nach jedem Treffer brach ein ohrenbetäubender Jubel über uns herein, die begeisterten Schreie waren sicher in ganz Medellin zu hören. Gleichzeitig vernebeln bunte Rauchfahnen die Sicht. Unbedingt sehenswert.

Comuna 13:

Der ehemals berüchtigste Bezirk Comuna 13 ist heute eine der Hauptattraktionen der Stadt. Die Gegend war noch vor neun Jahren heiß umkämpft und galt nicht nur als der gefährlichste Ort Kolumbiens, sondern der ganzen Welt. Am besten erkundest du das Viertel im Rahmen einer der empfehlenswerten Free Walkingtouren. Die Erkundung auf eigene Faust ist möglich, dann fehlen dir allerdings die Hintergrundinformationen zur Geschichte des Viertels und die Beschreibung der Bedeutung der Graffitis.

Du fährst am besten mit der Metro bis zu Station San Javier. Dort kannst du gleich in die Seilbahn umsteigen, welche die armen, ehemals abgelegenen Gebiete an den Hängen, mit der Stadt verbindet. Bei einer Rundfahrt genießt du den atemberaubenden Ausblick auf Medellin. Wieder zurück in San Javier nimmst du den Bus mit dem Ziel „Escaladores“ (steht auf einem Schild hinter der Windschutzscheibe). Diese Rolltreppen überwinden eine Höhendifferenz, die 28 Stockwerken entspricht, und dabei den oberen Teil des Viertels mit der Unterstadt verbinden. Die Straßen zur und um sie herum sind ein Touristenhotspot mit Essens- und Souvenirständen.

Museo casa de la memoria:

Ein sehenswertes Museum, das an die Opfer des Bürgerkrieges und der Drogenkriege erinnert. Diese Auseinandersetzungen, welche tausende Opfer forderten, haben Kolumbien seit Mitte des 20. Jahrhunderts im blutigen Würgegriff. An interaktiven Schautafeln sprechen Zeitzeugen über ihre oft traumatischen Erlebnisse. Das Museum wurde 2011 eröffnet. Die wichtigsten Inhalte sind auch auf Englisch und Französisch verfügbar, für den größten Teil der Ausstellung sind Spanischkenntnisse von Vorteil.

Penon de Guatape

Ich habe zur Erkundung des rätselhaften Felsens, eine der Hauptattraktionen um Medellin, das Angebot von Toursguatape genutzt. Die Ganztagestour beginnt um 7 Uhr morgens und endet um ungefähr 19 Uhr wieder im Parco Poblado. Die Kosten für die Tour betragen COP 79.000,–. Darin inkludiert sind der Bustransport, die englisch/spanischsprachige Führung, Frühstück und Mittagessen. Der Eintritt für den Felsen selbst ist extra zu bezahlen und beträgt COP 18.000,–.

Die Tour ist empfehlenswert, wenn du wenig Zeit hast, da du einfach nur zu buchen und dich in den Bus setzen musst. Du bekommst jede Menge Informationen, sowohl auf Spanisch als auch in englischer Sprache. Ich persönlich würde das nächste Mal auf eigene Faust anreisen. Das Programm war mir zu dicht und ich hätte gerne mehr Zeit bei der Besichtigung der Stationen gehabt. Siehe die Beschreibung meines Ausfluges weiter oben im Haupttext.

Besichtigung des Stadtzentrums von Medellin

Die am meisten empfohlene Tour bietet der Veranstalter Real Citytours. Ich habe die Tour mit einem lokalen Guide absolviert, mit dem für Kolumbien untypischen deutschen Namen Herman. Er ist ein, wie er betont, richtiger Paisa, so nennen sich die Bewohner der Region um Medellin. Er beeindruckt mit guten Showman-Qualitäten, es kommt nie Langeweile auf. Wir erkunden mit seiner Hilfe in knapp vier Stunden die wichtigsten Orte in der Innenstadt. Ein Name, schildert er, prägte die Stadt unrühmlich, darf aber nicht genannt werden. Wenn es um diese besagte berühmt, berüchtigte Persönlichkeit der jüngeren Geschichte ging, benutzt er das Synonym Voldemort, den Urbegriff des Bösen, bekannt aus den Harry Potter Romanen von Joan Rowling. Jeder wusste sofort um wen es sich handelt. Das verdeutlicht wie tief die Wunden in dieser Stadt, trotz Aufbruchsstimmung noch immer sind. Längst sind sie nicht verheilt. Das fröhliche Wesen der Einwohner lässt heute kaum erahnen, was sich vor nicht allzu langer Zeit in Medellin abgespielt hat. Fazit: Unbedingt buchenswert.

Grab von Pablo Escobar

Wenn du in Medellin bist, kommst an ihm nicht vorbei. Auch ich war einfach neugierig und habe mir das Grab des brutalen Drogenbosses angesehen. Es befindet sich am Cementerio Jardines Mentesacro und ist in ungefähr 10 Gehminuten von der Metrostation Sabaneta erreichbar. Gleich hinter der Kirche befindet sich das große Familiengrab, welches immer noch eine magnetische Wirkung auf viele seiner Anhänger hat. In der kurzen Zeit, die ich am Friedhof verbrachte, kamen eine geführte Gruppe, 4 Familien und 6 Paare vorbei, um sich vor dem Grab von Voldemort fotografieren zu lassen. Im Alter von 44 Jahren wurde der wohl größte Drogendealer der Welt im Jahr 1993, auf der Flucht von einer Spezialeinheit erschossen. Unrühmliches Ende für eine unrühmliche Persönlichkeit.

Bandeja Paisa

Ein kulinarischer Tipp darf hier natürlich auch nicht fehlen. Die Leibspeise der Medellineros, die Bandeja Paisa ist die Proteinbombe schlechthin. Das Gericht besteht aus faschiertem Rindfleisch, Wurst, gebratenem Schweinebauch, roten Bohnen, Reis, gebratener Banane, runden gebratenen Maisfladen namens Arepa, Avocado und einem Spiegelei. Eine normale Portion dieses Gerichts deckt den Energiebedarf eines normal arbeitenden Menschen für locker eine Woche. Musst du unbedingt einmal probiert haben, vorher vielleicht das Frühstück auslassen und kein Abendessen einplanen.

Parque Arvi

Der Parque Arvi liegt auf 2500 m und ist über die Metrostation Acevedes mit der Seilbahnlinie K erreichbar. Mit der K Linie fährst du bist zur Endstation Santo Domingo, dort steigst du in die L Linie um, die dich direkt an den Parkeingang bringt. Für die L Linie sind pro Fahrt COP 6.000,– zu bezahlen. Die Seilbahnfahrt allein ist schon ein Erlebnis für sich. Du gleitest zuerst über das Viertel Santa Domingo und hast eine fantastische Aussicht über die Stadt. Mit der L Linie geht es aus der Stadt raus und du genießt schwebend die Aussicht über den dichten Nebelwald. Die Fauna des Nebelwalds erinnert im ersten Moment an Wälder bei uns, selbst hohe Nadelbäume sind hier zu finden. An der Endstation kommst du bei einem Verpflegungszelt vorbei und kannst dich an lokalen Speisen laben. Es gibt hier auch eine Parkservicestation, wo du kostenlos ein Mountainbike für eine Stunde ausleihen, die Wanderwege mit Guide oder alleine erkunden kannst.

Wichtig: du musst in Richtung der Camping Area gehen, dort gibt es ein schönes Wanderwegenetz. Ich habe mich dort mit der App mapy.cz super zurechtgefunden und bin dort einmal eine 10 km Runde gelaufen. War richtig befreiend, wieder aus der Großstadt rauszukommen und die Natur und frische Luft zu genießen.

Früchtemarkt in Medellin

Wenn du in Medellin bist solltest du auch die Plaza Minorista José María Villa besuchen, und dich durch das unglaublich vielfältige Früchtangebot durchkosten. Du findest dort die größte Auswahl an frischem Obst und Gemüse in ganz Medellin. Als Anhaltspunkt kann ich dir folgende Seite empfehlen, sie beschreibt ausführlich und schön bebildert die vielfältigen kolumbianischen Fruchtsorten. Viel Spaß bei Durchprobieren.

Museo de Antioquia

Falls ihr an Kunst und Kultur interessiert seid, solltet ihr dieses sehr sehenswerte Museum besuchen. Es sind neben indigenen Artefakten, alte Fotografien, zeitgenössische Kunst zu sehen und im dritten Stock ist ein großer Teil der Ausstellungsfläche den Werken von Fernando Botero vorbehalten. Der berühmteste bildende Künstler des Landes hat seine Werke kostenlos dem Museum seiner Heimatstadt überlassen. Seine Arbeiten zeichnen sich aus durch eine starke Verzerrung der Perspektiven. Hier geht es zur Museumshomepage, wo die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und aktuellen Ausstellungen ersichtlich sind.
Prädikat: sehr sehenswert.

Öffentlicher Verkehr in Medellin

Medellin ist die einzige Stadt in Kolumbien, die eine Metrolinie besitzt. Daneben gibt es noch zahlreiche Busse, eine Schienenbahn und 3 Seilbahnen. Die Seilbahnen verbinden die sonst schwer zugänglichen Gebiete an steilen Bergflanken mit der Unterstadt. Es gibt insgesamt zwei Metrolinien in Medellin und eine damit verbundene Straßenbahn. Die Kosten pro Fahrt in eine Richtung betragen COP 2.250,- umgerechnet 0,50 EURO, egal wie weit du fährst. Tickets bekommst du bei den Metrostationen, im Bus und bei Selbstbedienungsautomaten.

Ich habe euch zur besseren Übersicht einen Netzplan der Verkehrsmittel abfotografiert. Ich selbst habe die Metro intensiv genutzt, sie ist einfach das effizienteste Fortbewegungsmittel zur Erkundung der Stadt.

Metroplan von Medellin

Vom Flughafen in die Stadt:

Taxi vom María Córdova International Airport in Rionegro dem 35 km außerhalb Medellins gelegenen Flughafen. Sammeltaxi 18.000,- COP in die San Diego Mall, von dort weiter zur gewünschten Unterkunft. Vorsicht, mir wurde bei der Ankunft ein Taxi, das ich mit 3 Leuten geteilt habe zu 60.000,– COP angeboten, viel zu viel. Also nicht übers Ohr hauen lassen. Mit Uber kannst du um diesen Preis oder günstiger, je nach Tageszeit, mit einem eigenen Taxi in die Stadt kommen.

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Medellin – von der Drogenhölle zur hippen Boomtown
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Martin Wieser

Ich bin Martin. Im zarten Alter von 49 Jahren habe ich beschlossen eine Auszeit zu nehmen, meinen Job gekündigt um mal ein Jahr die Welt zu erkunden. In meinem Blog beschreibe und bebildere ich meine Erlebnisse. Und ich habe eine Mission: deine Reiselust zu wecken.

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4 thoughts on “Medellin – von der Drogenhölle zur hippen Boomtown

  • 4. November 2019 at 7:29
    Permalink

    Hallo Martin!

    Der Artikel ist wirklich sehr schön geschrieben, mir gefällt Deine tolle beschreibende Wortwahl mit viel Liebe zum Detail.

    Ich plane nächstes Jahr ein Sabbatical und möchte dann auch Kolumbien bereisen und meine eingerosteten Spanischkenntnisse auffrischen.

    Viele Grüße,
    Oliver

    Reply
    • 7. November 2019 at 5:28
      Permalink

      Hallo Oliver,
      vielen Dank und es freut mich, dass mein Text gefallen hat. Beneide dich jetzt schon um dein Sabbatical, mein Jahr geht leider schon bald zu Ende. Viel Spass beim Spanisch lernen in Kolumbien.
      Ein tolles Blog Kollektiv habt ihr da. Interessante Sache.
      LG
      Martin

      Reply
  • 6. November 2019 at 18:46
    Permalink

    Hallo Martin!
    Sehr ausführlichen und lebhaften Text hast du da über Medellin geliefert! Ich will jetzt uuuunbedingt wieder reisen. Habe ebenso wie du, eine Langzeitreise gemacht und ich liebe Zentralamerika. Für „rüber“ nach Kolumbien hats leider nicht mehr gereicht. Dank Dir werd ich dann jetzt mal wieder nach Möglichkeiten suchen….?
    Wunderbaren Tag dir.
    Lg Anke.

    Reply
    • 7. November 2019 at 5:32
      Permalink

      Hallo Anke,
      danke für die lobenden Worte, tun meiner Schreiberseele wirklich gut. Kann deinen Wunsch nach einer weiteren langen Reise gut verstehen. Meine einjährige Auszeit neigt sich dem Ende zu, und ich kann mir nicht mehr vorstellen mit ein paar mickrigen Wochen Urlaub pro Jahr auszukommen.
      Dank dir habe ich eine Quelle für Infos über Zentralamerika entdeckt. Dir auch einen wunderbaren Tag und viel Spaß bei deiner Reiseplanung
      LG
      Martin

      Reply

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